PRESSEMITTEILUNG:

Checkpoint C schließt planmäßig zum 25.06.2015.

Checkpoint C startete im Oktober 2014 als ein interdisziplinäres Projekt der Hochschule Merseburg, der Ostdeutschen Arbeitsgemeinschaft Suchtmedizin e. V. und der Martin-Luther-Universität Halle (Saale). In dem Projekt arbeiteten Studenten der Fachbereiche Soziale Arbeit, Medien & Kultur der Hochschule Merseburg und der Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität zusammen. Zweimal wöchentlich konnten und können sich noch bis zum 25.06.2015 KonsumentInnen, Interessierte und Angehörige aus Halle, dem Saalekreis und der näheren Umgebung rund um das Thema Crystal informieren. Neben dem Angebot der klientenzentrierten Aufklärung und Information besteht auch die Möglichkeit eines anonymen medizinischen Checkups, fern von Krankenversicherung oder Chipkarte. Die unmittelbar praktizierenden StudentInnen wurden über den gesamten Zeitraum im Hintergrund durch erfahrene, professionelle Senior-Experts unterstützt.

Eine Rufweite von Ärzten war eine Auflage der Ethikkommission der medizinischen Fakultät der MLU, die dieses Projekt geprüft und insbesondere dem medizinischen Teil mit dieser Auflage zugestimmt hat. Das ehrenamtliche Engagement dieser Ärzte hatte insofern eine große Bedeutung für die Umsetzung des Projektes. An sie geht aus diesem Grund ein besonderes Dankeschön. Neben der Sicherheit, in Krisen professionellen Beistand zu haben, ergaben sich für die StudentInnen in dieser Konstellation auch immer wieder Chancen, von dem Erfahrungsschatz der Senior-Experts zu profitieren.


Am 25.06.2015 wird diese Sprechstunde planmäßig das letzte Mal durchgeführt. Dann hat das Projekt seinen ursprünglich gesetzten Zieleinlauf erreicht. Seit Oktober 2014 haben 14 StudentInnen der Medizin, 30 StudentInnen der Sozialen Arbeit und 8 Senior-Experts an dieser Sprechstunde mitgewirkt. Insgesamt wurden 67 Sprechstunden durchgeführt und 603 ehrenamtliche Arbeitsstunden eingesetzt. Damit alle ehrenamtlich Tätigen zumindest ihre Kosten ersetzt bekamen, wurde ein Preisgeld in Höhe von 3.000,00 € der Stiftung Familienherz e. V. für die Sprechstunde eingesetzt – Geld, das das Hochschulprojekt als Gewinner eines bundesweiten Wettbewerbs im Jahr 2014 erhalten hat. Die Familienherzstiftung e. V. unterstützte das Projekt nochmals mit einer Spende von 390,00 €, als die finanziellen Mittel zum Ende der Laufzeit knapp wurden.

Insgesamt war die Resonanz positiv: Viele  Nachfragen aus Jobcentern, der Jugendarbeit, von Streetworkern sowie aus diversen Ämtern, von Polizeisozialarbeitern usw. unterstrichen das große Interesse an der Sprechstunde.

Zu vertrauensvollen Gesprächen fanden sich zwei nachfragende Angehörige und acht KonsumentInnen ein.

Im Mittelpunkt der Nachfrage standen vor allem Information und Aufklärung zu der Substanz und ihren Wirkungen sowie zu Risiken des Konsums und einem möglichen Konsummanagement. Dies war insofern überraschend, als die ursprüngliche Annahme aller am Konzept Beteiligten war, dass vor allem das Angebot eines medizinischen Check-Ups besonders nachgefragt werden würde.

Aus diesen Erfahrungen lernend, wird im kommenden Semester mit einer neuen Variante an dem Crystal-Thema weitergearbeitet. Zentraler Punkt soll die Entwicklung eines Informationspools sein, der sich sowohl an Institutionen, als auch an Angehörige und KonsumentInnen wendet, um weiter aufzuklären und gesundheitlichen Problemen zuvor zu kommen.


In diesem Sinne wird in einer Auftaktveranstaltung am 01.07.2015 von 17.00-19.00 Uhr  in der Poliklinik Halle-Silberhöhe (Wilhelm-von-Klewiz-Str. 11, 06132 Halle) ein Vortrag zu den Besonderheiten der Substanz „Metamphetamin“ durch die studentische Projektgruppe angeboten. Dabei wird zugleich die Chance genutzt, um unter den Anwesenden den speziellen Informationsbedarf für verschiedene Zielgruppen zu sondieren.

Mit diesen Anregungen für die weitere Arbeit in dem Projekt verabschieden sich die StudentInnen in die Prüfungs- und vorlesungsfreien Wochen. Den beteiligten MedizinstudentInnen wird für ihr anstehendes Staatsexamen besonders die Daumen gedrückt.

Das Angebot einer ärztlichen Sprechstunde für Crystal-KonsumentInnen soll zunächst von dem am Projekt beteiligten Suchtmediziner, Peter Jeschke, in Kooperation mit anderen Praxen weitergeführt werden. Die während der Arbeit aufgebauten Kontakte zu Vertrauensärzten und Zahnmedizinern werden auch für den sich nun anschließenden Teil des Projektes weiter gepflegt und auch für die neuen Aufgaben eine wichtige Bedeutung haben.

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